Jugendwallfahrt 2016

Pilgern ist doch nicht uncool!

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Jedes Jahr an Fronleichnam startet für uns, die Jungpilger der St.-Matthias-Bruderschaft der Pfarre Schlich/D’horn, wieder die Jugendwallfahrt. In vier Tagen nach Trier in die Sankt Matthias Basilika. Und jedes Jahr wieder ist das ein tolles Erlebnis für uns.

Für viele mag die Vorstellung von Pilgern in etwa so aussehen: stur betend in Zweierreihen mit schmerzenden Füßen in viel zu strammem Tempo eine viel zu weite Strecke zurücklegen müssen, Strapazen und pure Langeweile.

In Wahrheit sieht die Welt ganz anders aus: wir wandern in munterer Geselligkeit, reden und lachen eigentlich immer und haben viel Spaß zusammen. Anstrengung ist natürlich auch dabei, aber das erhöht nur die Erleichterung und den Stolz, wenn man Sonntag Abend wieder zu Hause in Schlich in die Kirche einzieht, mit dem Gefühl, etwas Großes geschafft zu haben.

Zwischendurch werden immer mal wieder Meditationen vorgelesen und einmal täglich wird auch ein Rosenkranz gebetet. Aber das ist überhaupt nicht schlimm, denn trotzdem ist das Ganze ja keine spießige streng religiöse Veranstaltung. Im Mittelpunkt steht vielmehr, dass man auch ohne Handy (die bleiben nämlich tagsüber ausgeschaltet) in der Natur mit anderen gemeinsam Spaß hat und vor allem auch mal abschalten und die Schule vergessen kann. Und das tut (leider nur) einmal im Jahr richtig gut. Selbst schlechtes Wetter (hatten wir dieses Jahr zum Glück nicht) kann uns die Laune nicht trüben, denn wir sind trotzdem noch zusammen und Witzchen heben die Stimmung einfach immer. Keine Wallfahrt ist wie die andere, jedes Jahr ändern sich Dinge. Ich weiß, wovon ich spreche, denn diese war meine sechste Wallfahrt und jede war unvergesslich und wunderschön.

Und selbst wenn sich mal eine kleine Zecke in der Haut festgebissen haben sollte, oder eine Blase am Fuß den Weg schmerzhaft schwer macht… wir haben ja Alwin. Er kümmert sich aufopfernd und liebevoll um Füße und Zeckenbisse. An dieser Stelle: Danke dafür, lieber Alwin!!! Unsere BrudermeisterInnen Maria, Alwin, Björn und Annika finden immer den richtigen Weg (zumindest den Teil der Strecke, den wir zu Fuß laufen…), unsere "Futtermeisterin" Rita auch nicht zu vergessen, die gleichzeitig gemeinsam mit Tom für die Autos verantwortlich ist, die uns einen Teil der Strecke fahren.

Pilgern bedeutet für uns (für einige von uns) übrigens auch essen. Denn regelmäßig wird eine Pause mit reichlich Futter eingelegt: Frühstück, zweites Frühstück, Mittag, Kuchen und zwischendurch ständig Süßigkeiten. Das können wir uns auch ruhig erlauben, die ganzen Kalorien werden ja sowieso wieder verbrannt.

Wer jetzt immer noch denkt, dass Pilgern doof, uncool, spießig oder sonst irgendwas Negatives ist, der kann sich ja gern nächstes Jahr selbst überzeugen. Allen, die im nächsten Jahr elf Jahre alt werden oder älter sind, egal welcher Religion sie angehören, ist die Anmeldung erlaubt. Wir hatten dieses Jahr auch einen „Praktikanten“, der nur den ersten Tag und das letzte Stück am Sonntag mitgelaufen ist. Er hatte so viel Spaß, dass er nächstes Jahr auf jeden Fall mit will. Dieses „Schnuppern“ ist auch okay, wir nehmen wie gesagt auch „Praktikanten“ mit.

An alle, die überzeugt sind: wir freuen uns darauf, Euch nächstes Jahr mit zu nehmen und mit Euch gemeinsam Spaß zu haben!

Lea Bracker
Jungpilgerin der SMB